Bernina 560 – Teil 3

Teil 3.1 – Maschinensticken

Teil 3.2 – Ein Jahr später

In meinen ersten beiden Teilen zur Bernina habe
ich meine Eindrücke nach kurzer Nutzung beschrieben.
Mittlerweile ist über ein Jahr vergangen und ich hab nicht nur gesehen,
das diese Beiträge sehr oft angeklickt werden.
Sondern hatte die letzte Zeit auch vereinzelt Anfragen,
wie zufrieden ich nach längerer Nutzung noch bin.
Deshalb jetzt ganz offiziell mein Feedback
und kurze Erläuterung zum Stickkit/Stickmodul der Bernina 560.

 

Bernina 560

3.1. Maschinensticken mit einer Kombimaschine

Die Meinungen zu Kombimaschinen gehen ja oft weit auseinander.
Ist es sinnvoll? Umständlich? Nervig?
Ich kann für mich behaupten, das es kein Problem darstellt und
ich noch immer zufrieden mit meiner Entscheidung bin.
Die meiste Zeit habe ich das Stickmodul weiterhin
an der Nähmaschine intrigiert und in Parkstellung geschoben.
Wie am unteren Bild gezeigt, die weiteste Entfernung zur Nadel.
Hinten und seitlich habe ich den Platz, ähnliches wie beim Anschiebetisch.
Nur das ich vorne besser sehe, wenn ich die Spulen wechsel.

 

Bernina 560

 

Möchte ich nun vom Nähen zum sticken wechseln, 
muss ich folgende Dinge anpassen:
– Nähfuß tauschen
– untere Spule wechseln
– Nadel dem Material anpassen
– Transporteur versenken (ein Knopf drücken)
– Programm antippen 
Diese Schritte sind mitterweile in unter einer Minute bewerkstelligt
und gehen wie von allein von der Hand.
So, da wären wir jetzt:
Bernina 560
*Ursprünglich wollte ich noch paar Sätze zum Thema Stickgarn, Stickvlies und 
weiteres Zubehör mit einfließen lassen. Aber zum einen sprengt das gefühlt 
meinen Rahmen und wurde von anderer Seite in der Zwischenzeit getan. 
Ihr könnt euch nämlich nützliche Infos zum Thema „Rund ums Sticken“  
bei Stoff und Liebe holen.
(inklusive paar Freebies zum testen)

 

Wir haben bei Bernina die Möglichkeit ein paar installierte Stickereien
und Schriften zu testen und somit ein Gefühl für die Handhabung zu bekommen.

Später werden dir diese mit Sicherheit nicht mehr reichen.

Du wählst dir also ein Motiv bequem am Touchscreen aus,
dann kannst du bei dem Modell auch Größe und Platzierung wählen.
Ob es gespiegelt werden soll oder doch nur leicht gedreht/ zur Seite geneigt.
Vergrößern oder verkleinern sollte man aber im
Allgemeinen eher sparsam, da die Stickmotive dann oft nicht
mehr so schön aussehen und zum Beispiel Lücken aufweisen.
Ich bleib meistens bei +/- 15%

Bernina 560
Stickdatei von Schnabelina
Welchen Stickrahmen du gerade dafür nutzen willst,
sollte auch angepasst werden, ansonsten ist immer einer vorausgewählt.
Bernina 560

Danach suchst du dir aus, welche Garnfarben du für welchen

Teil des Motivs haben möchtest. Auch das ist recht übersichtlich.

Und dann kann es eigentlich schon losgehen mit dem Sticken.

Bernina 560
Bernina 560
Die Maschine zeigt dir am oberen Balken an,
wie viele Stiche das Motiv hat und breits gemacht hat.
Und im unteren wird die aktuelle Farbe angezeigt,
ebenfalls mit der Information wie viele Stiche gemacht
und wie viele es insgesamt sind.

Bernina 560
Außerdem weißt du, wie lange dein Motiv an Zeit braucht.
(zuzüglich des Fadenwechsels, die Angabe ist reines Sticken)
Sollte der Faden reißen,

kannst du paar Stiche zurück drehen und erneut darüber sticken.

Unterfadenspule leer?
Das wird dir auf Wunsch (Einstellungen) kurz vorher mitgeteilt und
hat sich schon mehrfach als praktisch erwiesen!

 

Bernina 560

 

Entweder du schaust jetzt deiner Maschine bei der Arbeit zu,
oder erledigst in der Zeit andere Dinge.
Ich schneide dann zu, oder räume meinen Nähplatz auf,
arbeite mit der Overlock oder bügel schon das nächste Teil vor.
Mit der Zeit hast du einfach ein Timing dafür, was du alles machen kannst,
während die Nähmaschine blockiert ist.
Ich überlege mir meine Arbeitsschnitte halt vorher und
wenn es ganz dringend ist, dann hole ich halt meine
Vorgängermaschine heraus und arbeite mit der parallel.
(Kam aber bisher noch nicht vor)
Bernina 560
Das war übrigens meine erste Stickerei (siehe oberes Bild)
und es klappte auf Anhieb.
Ich hab mir daraus ein Nadelkissen gemacht.
Bei manchen Materialien kommt es vor,
das du die Fadenspannung etwas verstellen musst.
Das man den Unterfaden sieht am Motiv,
ist mir aber zum Glück bisher recht selten passiert.
Dann stoppt man die Bernina und stellt die Fadenspannung
dementsprechend neu ein und macht dann weiter.
Was ich noch erwähnen mag, speziell zu meiner Maschine,
ist, wie ich das Garn nutze.
Ich habe anfänglich das Garn von Marathon waagerecht,
wie in der Anleitung stehend, genutzt.
Aber da es andersrum aufgewickelt ist, riss der Faden öfters.
Nun habe ich es auf dem zweiten Rollenhalter
und es passiert mir nur noch selten, das der Faden reißt.

Bernina 560

Teil 3.2. Meine Meinung nach einem Jahr

Würde ich sie wieder kaufen?! Ja, das kann ich mit Sicherheit sagen,
aber – ja das kommt nun auch.
Hat sich einiges in den Hintegrund gestellt, was mir vor dem Kauf wichtig war.
Und was es bei günstigeren Modellen dann auch nicht gegeben hätte.

 

Es mussten ja ganz viele Zierstiche vorhanden sein,
denn die sind ja sooo toll usw..
Aber nach nun längerer Nutzung muss ich mir eingestehen,
das ich sie garnicht so gerne verwende. Besonders bei Jersey überlege ich
es mir zweimal, ob ich den Saumabschluss jetzt
wirklich noch mit einer Blumenranke verziehen „muss“.
Es dauert länger und nicht jeder
Zierstich funktioniert sauber auf dehnbaren Stoffen.
Man unterlegt das Material mit Vlies und
arbeitet sich langsam sich Stück für Stück vor.
Wie gesagt, ich hab diese Geduld dann doch eher selten und kann
garnicht genauer sagen,
ob man dafür noch ein besseres Gefühl entwickelt mit der Zeit und Nutzung.
Jedenfalls muss vorher an einem Stück getestet werden,
wie sich der Zierstich auf dem Material verhält.
Und ich bin da immer etwas nervös,
ob ich mir mit dem „falschen“ Zierstich nicht am Ende noch mein fast fertiges Kleidungsstück ruiniere.
Einfache Motive, die keinen Dreifachstich haben
oder enge Stiche aufweisen, gehen wesentlich besser und werden dann
doch ab und an genutzt.
Mit der Zeit entwickelte ich eine Vorliebe für gewisse Stiche und
komme mit denen dann auch leichter klar.
Bei Baumwolle funktionieren die Zierstiche übrigens wesentlich
besser bei mir…
Als unverzichtbar gelten mittlerweile der
Füßchendruck, Fadenspannung, Fadenabschneider und Fadenwächter.
Außerdem ganz klar die einfache Bedienung über das Display,
oder wie man die Füße wechselt (einhändig!)
und wie butterweich es über sämtliche Materialien huscht.
Die Maschine frisst selten Stoffe –
da muss man schon sehr nah an Ecken nähen
und die vielen möglichen Nadelpostionen sind einfach ein Traum.
Die Maschine hat so viele Funktionen,
das ich im täglichen Gebrauch sicherlich immer noch welche vergesse
oder noch garnicht entdeckt habe.
Am Fußanlasser kann ich mit der Ferse die Nadel
heben und senken – ja ich vergesse es immer noch häufig.
Und es gibt einen sogenannten Kniehebel,
der das Füßchen hebt und senkt – ganz toll bei um Kurven nähen.
Bernina 560
Mein Fazit ist,
das diese Maschine einfach eine Menge Geld kostet
und damit sicher keine übereilige Kaufentscheidung möglich ist.
Aber sie ist einfach robust und macht den Eindruck,
als könnte ich mit ihr alt werden.
Sie weist auf Fehler hin und lässt sich super auf schwierige Materalien einstellen
– wobei das auch etwas Erfahrung mit einschließt.
(gerade beim Füßchendruck – Jersey liegt bei mir dann ca. bei 15-20)
Was ich bis heute noch nicht ganz raus gefunden habe,
und vielleicht einfach an einer falschen Bedienreihenfolge liegt.
Ist die Sache, wenn ich vom sticken auf nähen wechsle.
Da hab ich es oft, das der Transporteur nicht so will wie ich und trotz dessen,
das ich ihn hochgedrückt habe (Knopf), dieser den Stoff nicht transportiert.
Ich schalte dann die Maschine kurz aus und an, und danach ist alles gut.
Vielleicht steckt ja in jeder Maschine eine kleine Diva, lach.
Wenn noch fragen offen sind, ich was vergessen habe 
oder ihr eure Meinung mit mir teilen mögt,
würde ich mich über eine Mail oder Kommentar von euch sehr freuen. 
Dieser Beitrag wandert damit auch zur Übersicht von
Greenfietsen Linkparty:
herzliche Grüße
Janin
 
Rechtliches:
Dieser Blogpost wurde ohne Aufforderung/Wissen der erwähnten Firmen/Hersteller erstellt und spiegelt meine eigene Erfahrung und Meinung wider!

7 Kommentare

  1. Liebstes KmdfS,

    das klingt ja richtig spannend, besonders für einen Laien wie mich … O_O
    Aber du machst wirklich tolle Sachen mit deinem Stickmodul, kann ich verstehen, dass du begeistert bist!

    Was ich mich immer frage, ist der Garnverbrauch: das sieht immer nach sooo viel aus, muss man da nicht dauernd die Unterfadenspule neu befüllen zwischendurch?

    Allerliebste Grüße
    Helga

  2. Danke liebe Helga,

    Ich hab für die Unterspule eine riesige Kone gekauft, mit 10000 Metern drauf. Das reicht eine Weile, außerdem hab ich immer 10 Spulen etwa vorgespult. Da ich nicht so viel sticke, sondern eher kleine Motive verwende, fällt mir der Verbrauch nicht unangenehm auf. Eine volle Spule reicht bei mir für ein paAr kleine Bilder.

    Herzliche Grüße
    Janin

  3. Danke für Deine Berichte über die 560. Sie haben mich sehr interessiert, da sie eben von einer Hobbynäherin kommen.
    Dir noch viel Spaß und Freude mit Deiner Maschine.
    Lieben Gruß
    margit

  4. Sorry, hab den Text ausversehen gelöscht:

    Liebe Janine,
    vielen Dank für deinen tollen Erfahrungsbericht mit der 560. Ich überlege auch gerade, ob ich mir eine Bernina leisten soll. Eigentlich bin ich nur leidenschaftliche Hobbynäherin (für die Kids und mich) und nähe auf einer alten, aber sehr robusten und ordentlichen Pfaff. ich wünsche mir einfach ein bißchen mehr Komfort und der beginnt bei Bernina leider erst mit der 500ter-Serie. Meine Frage: Merkst du im normalen Betrieb einen Unterschied beim "normalen" Nähen? (Stichbild, Zickigkeit?) Ist der höhere Preis gerechtfertigt?( Das Stickmodul würde ich mir höchstwahrscheinlich nicht anschaffen)…..ich weiß, das ist wahrscheinlich schwer zu beantworten, aber würdest du wieder so viel Geld ausgeben?
    Liebe Grüße,
    Steffi (ohne Blog)

  5. Hallo Steffi,

    Wie du selbst schon geschrieben hast, ist es schwer pauschal zu antworten. Ja, ich würde sie mir wieder anschaffen, allerdings unter anderen Kriterien.
    Die vielen Stiche sind ganz nett, werden von mir aber kaum benutzt, obwohl die anfangs mit ausschlaggebend waren. Ich arbeite viel mit Jersey und da brauchen viele Stiche ein Vlies drunter – auf die Arbeit wegen eines Zierstichs, hab ich selten Lust. Was ich nicht mehr missen mag, ist ihre Kraft über viele Lagen Stoff zu nähen, der Füßchendruck. FadenSpannung und Fadenabschneider sind ein angenehmer Luxus und die Erkennung, das der Unterfaden leer ist, fand ich schon häufig praktisch. Außerdem macht die gesamte Qualität einen tollen Eindruck und hat mir schon einige Fehler verziehen. (An Kleidung gezogen, Nadel futsch – Maschine reagiert super) Ölanzeige, wenn malm wieder gewartet werden sollte.
    Ich weiß nicht, ob ein Modell das Preislich halb soviel kostet, nicht auch glücklich machen würde, bin von einer 300 Euro Maschine auf diese gewechselt, weil ich "Angst" hatte, das mir ein Modell mit 1000 Euro in 3 Jahren wieder ersetzt werden will.
    Wenn man es sich gerade leisten kann, bereut man es in x Jahren sicherlich nicht. Ich hab diese ja zum 30.Geburtstag von meinen Mann und der Familie erhalten.
    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen?! Ansonsten einfach schreiben, was noch fehlt.

    Herzliche Grüße
    Janin

  6. Hallo liebe Janin,

    auch ich überlege mir eine Bernina zu kaufen. Bisher teile ich mir eine Pfaff mit meiner Mama (die Pfaff , 10 Jahre alt unterscheidet sich leider qualitätsmäßig von den ganz alten Modellen, schon 2 Mal mussten wir den Greifer/Spulenhalter- weil aus Plastik- austauschen, das waren ca. je 70 Euro) Auch ich werde demnächst 30 und da wäre so eine Anschaffung was wirklich tolles. Ich bin mir nicht sicher ob es das Modell 560 sein muss. Mir gefällt schon die 530 (hat keine Stickfunktion und weniger Zierstiche). Was ist, aber nun wenn ich in 3 Jahren doch mal was sticken möchte…??! oder wenn ich an deine Beschreibung denke, wie komfortabel das Display bzw. die Bedienung der 560 ist, auch sind die beschriebenen Features glaub ich ganz nett (Fadenwächter, Fadenabschneider etc.) Kennst du die 530? Was würdest du mir raten?
    Viele Grüße Ulrike

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.